Forschungsmethoden der Archäologie

In der modernen Archäologie spielen heute zahlreiche verschiedene Forschungsmethoden eine wichtige Rolle. Dabei stehen nicht nur Ausgrabungstechniken im Vordergrund, sondern vor allem spezielle Untersuchungsmethoden.

Archäobotanik

Eine dieser Methoden ist die Archäobotanik. Hier untersuchen Forscher die Reste von Pflanzen in antiken Nahrungsmitteln. Diese Pflanzenbestandteile blieben durch Verkohlung oder durch Luftabschluss weitgehend erhalten, sind aber mit bloßem Auge nicht zu sehen. Durch die mikroskopische Untersuchung der Pflanzenreste können Rückschlüsse auf die damalige Vegetation gezogen werden. Sie geben aber auch Hinweise zu den Anbaumethoden und den Ernährungsgewohnheiten der Menschen in der jeweiligen Epoche.

Dendrochronologie

Auch Bäume sind sehr aufschlussreich, wenn es um archäologische Forschungsarbeit geht. Diese bilden Jahresringe, die Hinweise auf die klimatischen Bedingungen während ihrer Lebenszeit geben können. Die meisten Bäume beschreiben dabei einen Zeitraum von wenigen Jahrzehnten. Einige Bäume wie beispielsweise bestimmte Zypressenarten sind jedoch über mehrere Jahrhunderte gewachsen.

Archäologische Suchmethoden

Aber nicht nur Pflanzen oder Gegenstände werden einer archäologischen Untersuchung zugeführt. Auch die Suche nach Fundstätten geschieht heute mit neuen Methoden. Dazu gehört zum Beispiel die Luftbildarchäologie. Mithilfe von Bildern, die aus Flugzeugen gemacht werden, können unterirdische Siedlungen oder Grabstätten entdeckt werden, die man sonst nicht finden würde. Aufschlüsse darauf gibt die Vegetation, die sich über ehemaligen Siedlungsgebieten anders entwickelt hat als im umliegenden Gelände.

Ein weiteres Beispiel für neue Suchmethoden ist die Unterwasserarchäologie. Auch im Meer gibt es interessante Fundstellen. Mithilfe moderner Taucherausrüstungen ist es mittlerweile gelungen, in große Tiefen vorzudringen. Somit können durch die Unterwasserarchäologie auch Seen, Flüsse und andere Gewässer eingehend bis auf den Grund untersucht werden.

Mit der sogenannten geophysikalischen Prospektion ist es ebenfalls möglich, unterirdische Siedlungen, Grabstätten oder Denkmäler aufzuspüren. Bei dieser Methode werden bestimmte physikalische Eigenschaften der Erde unter die Lupe genommen. Mithilfe spezieller Messungen werden Anomalien an den oberen Erdschichten festgestellt, die wiederum Rückschlüsse auf vorhandene archäologische Strukturen im Untergrund zulassen.

Unterschiedliche Forschung

Die archäologische Forschungsarbeit wird heute sehr verschieden durchgeführt. Sie bedient sich dabei auch unterschiedlicher Wissenschaftszweige. So hängt beispielsweise die klassische Archäologie sehr eng mit der Kunstgeschichte zusammen, während die Archäologie der Steinzeit oder der Frühgeschichte des Menschen sich eher an die Paläontologie und die Geophysik anlehnt. Je nach Art der archäologischen Funde spielen verschiedene Wissenschaftszweige bei deren Auswertung eine Rolle. Vor allem die klassische Philologie, die Anthropologie oder auch die historische Werkstoffforschung haben dabei eine vorrangige Bedeutung.

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